Langzeitaufenthalter.
Die
Problematik
bei der Chemoprophylaxe über Jahre ergibt sich aus den
Nebenwirkungen
und der
Langzeittoxizität
vieler pharmakologischer Wirkstoffe. Man muss also das Verhältnis Nutzen/Risiko bei der Frage Chemoprophylaxe ja oder nein genau abwägen.
Am besten versucht man primär eine
Infektionsrisiko-Abschätzung vor Ort
vorzunehmen. Das
Ansteckungsrisiko
ist nämlich
regional sehr unterschiedlich
. So kann ein Hochplateau auf 2000 m.ü.M. völlig Malaria-frei sein, während 20 km entfernt auf 800 m.ü.M. ein hoch-endemisches Gebiet liegt. Es empfiehlt sich, sich in den ersten 3 Monaten wie ein Kurzzeitaufenthalter zu verhalten. In dieser Zeit kann man sich über die örtlichen Verhältnisse orientieren.
Zweitens sollte man sich über die
medizinische Versorgung
ein Bild machen: Hat es
Aerzte in der Nähe
,
wie
gut sind diese
ausgerüstet
?
Aus diesen zwei Abklärungen ergibt sich dann das weitere Vorgehen. So ist es z.B. denkbar, dass der Schweizer Geologe in den Bergen von Kamerun nur dann eine Chemoprophylaxe macht, wenn er mal für ein bis zwei Wochen ans Meer fährt, während sich der Ingenieur beim Strassenbau durch den Regenwald für eine Dauerprophylaxe entscheidet.
Je nach Endemiegebiet (Ost./Westafrika) empfiehlt sich eine Dauerprophylaxe. Bei Kindern wird generell empfohlen, eine Chemoprophylaxe im Endemiegebiet durchzuführen.
|