Malaria
Impfungen - Prophylaxe & Therapie
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Impfkampagne im Westen Kameruns
(Foto: B. Thöt)

Impfungen.

Malaria, insbesondere die Falciparum -Malaria, ist verantwortlich für jährlich Millionen von Toten weltweit. Die zunehmende Resistenz der Malaria-Erreger auf Medikamente sowie die Resistenz von Vektoren auf Insektizide stellen eine Bedrohung für die Menschen in Endemiegebieten dar.

Eine wirksame Impfung gegen Malaria wäre die ideale Lösung, nicht nur in Bezug auf die Resistenzen, aber auch in Bezug auf Non-Compliance bei der Einnahme von Chemoprophylaktika und persönlichen Schutzmassnahmen.

Ein effektiver Malaria-Impfstoff muss verschiedene Ebenen der Immunantwort, einschliesslich humorale und zelluläre Immunität, induzieren können.

Zur Zeit existiert kein entsprechender Impfstoss gegen Malaria, welcher obenerwähnte Aspekte der Immunität vereint.

Bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen Malaria spielen v.a. zwei Gruppen von Antigenen eine bedeutende Rolle.

  • Der Malaria-Erreger selbst wirkt antigen, d.h. Antikörper gegen Oberflächen-Antigene führen zur Zerstörung und Elimination des Erregers. Diese Antigene unterliegen einer raschen Variation und sind dem immunologischen Zellsystem nur kurzfristig , nämlich vor der Invasion der Hepatozyten, zugänglich.
  • Die Ausbildug von Antikörpern gegen zytokin - freisetzende Glykoproteine als zweite Gruppe von Antigenen führt zur sogenannten Semi - Immunität , wie sie bei der einheimischen Bevölkerung in endemischen Malaria-Gebieten vorliegt. Der klinische Verlauf während der Kindheit legt die Vermutung nahe, dass diese Antigene einer geringen Variation unterliegen. Eine geringe Parasitendichte sowie chronische, asymptomatische Infektionen scheinen für ein langanhaltendes immunologisches Gedächtnis und eine effektive klinische Immunität nötig zu sein.

Bei der Entwicklung von geeigneten Impfstoffen stellen sich zudem folgende bis anhin noch nicht abschliessend beantwortete Fragen:

  • Wie kann eine geeignete, protektive, langdauernde und nicht-pathogene Immunantwort induziert werden?
  • Wie müssen Kombinations-Impfstoffe strukturiert sein?
  • Wie ist mit der Parasiten-Antigen-Diversität und der Antigen-Variation umzugehen?
  • Wie steht es mit der humanen genetischen Restriktion von Immunantworten?

Derzeit werden zahlreiche klinische Studien durchgeführt, welche sich v.a. mit Sicherheit, der Immunogenezität und dem Ausmass des Impfschutzes von verschiedenen potentiellen Impfungen beschäftigen.

Als Beispiel soll die Malaria-Impfung RTS, S/AS02A erwähnt werden. Diese Vakzine vereint mehrere Techniken, um den Kampf des Immunsystems gegen Malariaparasiten zu boosten. Es handelt sich um ein Hybrid-Protein, welches ein Proteinfragment von Plasmodium falciparum mit einem Stück eines Proteins vom Hepatitis B-Virus kombiniert. Das Plasmodium-Protein ist ein vielversprechendes Target, weil es auf der Parasiten-Oberfläche vorhanden ist, wenn es durch den Mückenstich in die Blutbahn injiziert wird. Das Hepatitis B-Protein wurde verwendet, weil es eine effektive Immunantwort hervorruft. Diese Vakzine enthält zudem ein neues Adjuvans, welches die Antikörperproduktion und die T-Zell-Bildung stimulieren soll.

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