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Die freie Transplantation grösserer Gewebeeinheiten war bis
weit ins 20. Jh. hinein undurchführbar, denn sie setzt eine
sofortige Durchblutung des Transplantats voraus. Dies erreicht man
durch direkten Anschluss der Transplantatgefässe an die Spendergefasse
in der Nähe des zu deckenden Defekts. Als grössere Gewebeeinheit
kommen Lappen aus dem Kapitel der gestielten Transplantation mit
definierter Blutversorgung in Betracht. Zur Anastomose der kleinen,
anatomisch definierten Lappengefässe sind leistungsfähige
optische Hilfsgeräte und entsprechendes Operationsmaterial
erforderlich. Die Entwicklung der mikrochirurgischen Nahttechnik
liess in den Siebzigerjahren dieses Jahrhunderts solche freie mikrochirurgische
Transplantationen Wirklichkeit werden.
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