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Diese und die nächsten drei Abbildungen beziehen sich auf die chronische Lungentuberkulose, der wir heute wesentlich seltener als früher begegnen. Im Rahmen der Erstinfektion, die im Falle der Lungen durch Tröpfcheninhalation zustande zu kommen pflegt, bildet sich zunächst ein sogenannter tuberkulöser Primärkomplex. Dieser setzt sich aus dem bald verkäsenden Primärherd, lymphangiitischen Veränderungen sowie verkästen regionären Lymphknoten zusammen. In manchen fällen kommt es schon in dieser Phase zur Abheilung, zur Verkalkung der Käsemassen und zur Vernarbung, so dass nur mehr ein verkalkter Primärkomplex übrig bleibt. Hämatogene Streuungen von Tuberkulosebakterien kommen jedoch schon in der Primärphase vor. Ein bevorzugtes Absiedlungsgebiet sind dabei die Lungenspitzen. Ein solcher Spitzenherd ist an diesem formolfixierten Präparat zu erkennen.
Die weisslichen Massen entsprechen der käsigen Nekrose, dazu erkennt man eine kleine Höhle, die durch Einbruch des abgestorbenen Materials in einen sogenannen Drainagebronchus entstanden ist.
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