Kinine sind eine den Mediatoren angehörende Gruppe von biologisch aktiven Peptiden, unter denen Bradykinin ein wichtiger Vertreter darstellt. Vorstufe des Bradykinins ist ein im Blutplasma vorhandenes Kininogen mit hoher Molekülmasse, welches durch das Enzym Kallikrein in Bradykinin umgewandelt wird (endogenes Kallikrein-Kininogen-System).
Die bedeutendste Funktion haben die Kinine wohl im Entzündungsprozess, indem sie unter anderem zu einer Permeabilitätserhöhung der Gefässe führen. Weiter spielen Kinine eine Rolle bei der Vermittlung der Nozizeption (algetische Eigenschaften von Bradykinin), bei der Aufrechterhaltung der Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz durch die Niere sowie bei der Kreislaufregulation (potente vasodilatatorische Wirkung von Bradykinin, teilweise über Bildung von gefässerweiternden Prostaglandinen).
Literatur:
Forth W, Henschler D, Rummel W, Starke K (eds.): PHARMAKOLOGIE UND
TOXIKOLOGIE. BI-Wissenschaftsverlag (1992) p. 316f. ISBN
3-411-15026-2.
Hardman JG, Limbird LE, Molinoff PB, Ruddon RW, Gilman AG (eds.):
Goodman and Gilman's THE PHARMACOLOGICAL BASIS OF THERAPEUTICS.
McGraw-Hill (1995) 9th ed. p. 590. ISBN 0-07-026266-7.