Rezeptor
Ein Rezeptor ist eine Empfangs- bzw. Aufnahmeeinrichtung
des Organismus für bestimmte (spezifische) Reize. Unter dem
Begriff Rezeptor werden die 2 folgenden Strukturen subsummiert:
- Zellen mit besonderen intrazellulären Strukturen
zur Aufnahme spezifischer exogener oder endogener
Reize (z.B. Mechanorezeptoren, Photorezeptoren oder
Osmorezeptoren).
- In der Zellmembran lokalisierte Strukturen zur Aufnahme
und intrazellulären (biochemischen) Umsetzung bestimmter
(endogener) Signale, die durch spezifische Wirksubstanzen (z.B.
Hormone, Neurotransmitter,
Antikörper, Pharmaka etc.) vermittelt werden.
Oberflächenrezeptoren bestehen meistens aus Glykoproteinen,
Glykolipiden und einem gekoppelten Effektorprotein (meist ein
Enzym). Nach spezifischer Bindung des Signalstoffs unter Bildung
eines Rezeptor-Liganden-Komplexes erfolgt eine
Konformitätsänderung des Rezeptorproteins, die zu einer
intramolekularen Veränderung mit Aktivierung des
Effektorproteins (z.B. Adenylcyclase) und Freisetzung eines
zweiten (intrazellulären) Signalstoffes führt (z.B. cAMP).
Eine Zelle besitzt häufig mehrere Rezeptoren
unterschiedlicher Spezifität. Wichtig ist, dass der
Rezeptor und nicht die Wirksubstanz selber die Antwort auf eine
Wirksubstanz bestimmt. So kann beispielsweise der
Neurotransmitter Azetylcholin
je nach Membranrezeptor im einen Fall deploarisierend, im anderen
Fall hyperpolarisierend wirken.
Literatur: Pschyrembel: KLINISCHES WÖRTERBUCH. Berlin; New
York: de Gruyter (1994) 257. Auflage p. 1329. ISBN 3-11-014183-3.