DNA-Isolierung und Plasmid-Isolierung


DNA-Isolierung / Plasmid-Isolierung / Videos
Hinweis: Im Atelier finden Sie die CD "Gentechnik, interaktiv experimentieren". Sie betreten (vituell) das Biozentrum Basel und führen dort ein Klonierungsexperiment durch.

DNA kann leicht aus eukaryotischen und prokaryotischen Zellen isoliert werden. Die Isolierung von DNA stellt den ersten Schritt im Arbeitsprozess einer Gen-Klonierung dar. Die Klonierung eines Gens wiederum ist die Voraussetzung für dessen weitere Analyse, denn durch Klonieren kann eine DNA in reiner Form gewonnen und vermehrt werden.

Einzelne Schritte der Genklonierung im Ueberblick:

  • Isolation von DNA (genomisch oder cDNA) und Plasmid-DNA
  • Schneiden der DNA und des Plasmids mit einem Restriktionsenzym
  • Ligation von DNA-Fragmenten mit der Plasmid-DNA
  • Transformation von Bakterien mit rekombinantem Plasmid
  • Selektion von Bakterienklonen, welche ein Plasmid aufgenommen haben
  • Isolierung des Klons mit dem gesuchten DNA-Fragment

 

 

Video-Clip:

Technische Hinweise
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DNA Klonierung: Warum?

Klonierung von genomischer DNA

Die totale DNA von Zellen der selben Art wird in Stücke geschnitten und jedes Stück kloniert. Es resultiert eine Sammlung von DNA-Fragmenten, welche das ganze Genom dieser Zellen repräsentieren: die genomische DNA-Bank. Sie eignet sich zur Isolation von Genen (mit Promoter, Introns etc.) und intergenischen DNA-Sequenzen.

Klonierung von cDNA

Die totale mRNA von Zellen der selben Art wird isoliert, in cDNA umgeschrieben und jede cDNA kloniert. Es resultiert eine Sammlung von cDNA-Fragmenten, welche die gesamte mRNA dieser Zellen repräsentieren: die cDNA-Bank. Sie eignet sich zur Isolation von DNA-Abschnitten, welche für Eiweisse kodieren. Da die kodierenden Sequenzen eines Genoms in der Regel nur wenige Prozente der gesamten DNA einer Zelle darstellen, sind cDNA-Banken viel kleiner (weniger Klone) als genomische Banken und eine gewünschte (für Eiweiss kodierende) DNA-Sequenz kann daher mit weniger Aufwand gefunden werden.

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DNA-Isolierung

Genomische DNA

Die wichtigsten Schritte:

  • Zellen aufbrechen. Physikalisch: z.B. zerstossen der gefrorenen Zellen im Mörser. Chemisch: z.B. Zell-Lyse mit Detergenzien
  • Abzentrifugieren von unlöslichen Zelltrümmern
  • Reinigen der DNA. Abbau von Proteinen mit Proteasen. Denaturieren und Ausfällen der Proteine mit Phenol. Die Nucleinsäuren bleiben in Lösung. Auftrennen von unlöslicher und löslicher Fraktion durch Zentrifugation. Ribonuclease-Behandlung zum Abbau von RNA.
  • Anreichern der DNA mittels Ethanol- oder Isopropanolpräzipitation

Details : Chemie der Nukleinsäuren

 

Video-Clips: DNA-Isolierung im Labor

Technische Hinweise
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cDNA

cDNA (komplementäre DNA) ist ein "Abdruck" der mRNA und entspricht der DNA, welche für eine gesuchte mRNA codiert.

Die wichtigsten Schritte:

  • Isolation aller RNAs einer Zelle, in der das gesuchte Gen exprimiert, d.h. das Protein synthetisiert wird.
  • Reinigung von mRNA (d.h. Abtrennen von tRNA und rRNA) durch Affinitätschromatographie
  • Synthese eines komplementären DNA-Stranges auf der mRNA-Matrize: -> RNA-DNA-Doppelstrang
  • Abbau des RNA-Stranges
  • Synthese eines komplementären DNA-Stranges auf der DNA-Matrize: -> cDNA (DNA-Doppelstrang)

Vorgehen:

  • Isolierung der gesamten zellulären RNA (80% rRNA, 15% tRNA, 5% mRNA)
  • Abtrennen einer Fraktion, die hauptsächlich mRNA enthält. Praktisch jedes mRNA-Molekül hat an seinem 3'-Ende eine Abfolge von Adenin-Nucleotiden = Poly (A)-Schwanz. Dieser eröffnet einen sehr bequemen Weg, mRNA von der restlichen Zell-RNA zu trennen. Man bindet Desoxythymidin-Oligonucleotide ("Oligo(dT)") an Zellulose und füllt diese in eine Säule. Lässt man die gesamte Zell-RNA durch diese Säule laufen, bleiben die mRNAs mit ihren Poly (A)-Schwänzen an den Oligonucleotiden "hängen" (Bildung von A-T-Basenpaaren), während die übrigen RNAs die Säule passieren. Nun lässt man einen Puffer niedriger Ionenstärke durch die Säule laufen. Dadurch lösen sich die Poly(A)-Oligo(dT)-Hybride auf, und die gereinigte mRNA fliesst aus der Säule ab.
  • cDNA-Synthese. Man gibt kurze Desoxythymidin-Oligonucleotide zu der gereinigten mRNA. Diese hybridisieren mit den Poly (A)-Schwänzen und wirken dann als Primer für die Reverse Transcriptase, ein Enzym aus Retroviren. Mit Hilfe dieses Enzyms werden mRNAs über RNA-DNA-Doppel-stränge zuerst in einzelsträngige DNAs und darauf in doppelsträngige DNAs überschrieben. cDNAs enthalten, wie Gene, die Information zur Bildung von Proteinen, haben aber im Gegensatz zu Genen keine Introns.

Detailiertere Informationen

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Plasmid-Isolierung

Plasmide sind sich autonom vermehrende Minichromosomen. Sie werden als Vektoren beim Klonieren benutzt.

Vorgehen:

  • Plasmidhaltige Bakterien in einem Flüssig-Medium züchten.
  • Bakterien mit Lysozym behandeln, um die Zellwand zu destabilisieren.
  • Bakterien mit Detergens lysieren und im alkalischen pH bakterielle DNA und Proteine denaturieren.
  • Das Homogenat neutralisieren. Dabei fallen Proteine und bakterielle genomische DNA aus und die Plasmide bleiben in Lösung.
  • Durch Zentrifugation Plasmide vom ausgefällten Material trennen.
  • Die Plasmide mit organischen Lösungsmitteln extrahieren und mit Alkohol ausfällen.

 

Video-Clips: Plasmid-Isolierung im Labor

Technische Hinweise
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Warum wird die bakterielle genomische DNA denaturiert und die Plasmide bleiben in Lösung?

Lösung

 

Im Atelier gibt es ein Modell, an welchem diese Vorgänge veranschaulicht werden.

 

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