Atropin

Atropin ist ein Tropansäureester des basischen sekundären Alkohols Tropin.
Atropin kommt neben dem Scopolamin und anderen Tropanalkaloiden in den Solanazeen (Nachtschattengewächse) vor, wie z.B. in der Tollkirsche (Atropa belladonna), im Stechapfel (Datura stramonium) und im Bilsenkraut (Hyoscyamus niger).

Wirkung: Atropin ist ein Antagonist der muskarinartigen Wirkung des Azetylcholins. Es bewirkt Pupillenerweiterung, Akkomodationslähmung und Steigerung des Augeninnendrucks, Hemmung der Speichel- und Schweisssekretion, Spasmolyse und Erweiterung der Bronchien, Steigerung der Herzfrequenz und Steigerung der AV-Überleitungsgeschwindigkeit (in höheren Dosen auch Frequenzsenkung, Auftreten von Vorhofarrhythmien und AV-Dissoziation). Im weiteren führt Atropin zu einer Peristaltikhemmung im Gastrointestinaltrakt, zu einer Spasmolyse von Blase und Mastdarm sowie zu einer vagalen Erregung im Nervensystem.

Literatur: Pschyrembel: KLINISCHES WÖRTERBUCH. Berlin; New York: de Gruyter (1994) 257. Auflage p 136. ISBN 3-11-014183-3.