Methodik: Bei verschiedenen Versuchspersonen wird von insgesamt 36 Akupunkturpunkten durch Nadelung das DeQi-Gefühl induziert. Die gewählten Akupunkturpunkte werden vom n.medianus versorgt. Mittels Mikroelektroden werden die Dauer und Wellenformen von afferenten Entladungssignalen in einem Faszikel des n.medianus registriert. Gleichzeitig werden die verschiedenen Qualitäten des DeQi-Gefühls, wie beispielsweise die Empfindung von Schwere, Taubheit oder Entspannung notiert.
Ergebnis: Ein Vergleich dieser Qualitäten mit den afferenten Entladungssignalen, deren Leistungsdichte-Spektrum analysiert worden ist, zeigt vereinfacht die folgende Beziehung:
Für die Vermittlung des Gefühls von Taubheit sind die Nervenfasern Gruppe II, also dick myelinisierte Fasern, verantwortlich. Das Gefühl von Schwere und Entspannung wird hauptsächlich von Afferenzen der Gruppe III, also den dünn myelinisierten Adelta-Fasern, übermittelt. Eine für das DeQi-Gefühl eher untypische Empfindung, welche oft als schmerzhaft bezeichnet wird, ist das Gefühl von Wundsein. Hier sind die unmyelinisierten C-Fasern, also Fasern der Gruppe IV, beteiligt.
Da das DeQi-Gefühl gemäss heutigem Wissensstand untrennbar mit dem Auftreten der analgetischen Wirkung verbunden ist, lässt sich daraus schliessen, dass bei Menschen über diese Fasern auch afferent die für eine analgetische Wirkung entscheidende Information aus dem Akupunkturpunkt ins ZNS geleitet wird.