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Frau Sarah P., 40 Jahre, kommt aufgeregt in ihre Praxis. Sie hat vor 2 Tagen den Austritt einer blutigen Flüssigkeit aus ihrer linken Brustwarze bemerkt.

Zusammenfassung der für dieses Fallbeispiel relevanten Theorie
 

Papilläres Adenom

Definition:

Isolierte papilläre Läsionen der Brust sind relativ selten. Das solitäre intraduktale Papillom entsteht aus einem Duktus, der in der Subareolarregion gelegen ist. Meist treten sie perimenopausal zwischen 35-55 Jahren auf.

Klinik:

Die Veränderungen sind meist kleiner als 5mm im Durchmesser und kaum palpabel. Es sind aber auch schon intraduktale Papillome von 3-10cm im Durchmesser beschrieben worden.

Zentral gelegene Papillome machen in 50-90% eine entweder blutige oder seröse Mamillensekretion

Eine Mamillensekretion ohne palpablen Tumor bei der klinischen Untersuchung kann unter anderem ein Zeichen für ein intraduktales Papillom sein. Eine Mamillensekretion und ein palpabler Tumor lässt eher auf ein Karzinom schliessen. Eine Sicherheit gibt es jedoch mit der Palpation alleine nicht.

Diagnose:

Mammografie:  Darstellung asymptomatischer intraduktaler Papillome in Form einer Masse oder Verkalkungen. Typische Mikrokalzifikationen, welche für ein Malignom sprechen würden sind eher selten.

Mamma-PE: Da die Zytologie in diesem Fall schlechte Resultate zeigt bezüglich der Differenzierung zwischen gutartigem Papillom und papillärem Karzinom muss direkt eine Probeexzision durchgeführt werden zur histologischen Diagnosesicherung.

Bei einem nicht palpablen Tumor ist die Stanzbiopsie nur begrenzt aussagekräftig, da man an einem kleinen malignen Befund vorbeibiopsieren kann.

Merke: Bei einer blutigen Sekretion wird in jedem Fall eine Zytologie gemacht (Karzinom-Zellen?). Und danach eine Operation durchgeführt, weil ein Karzinom nicht sicher ausgeschlossen werden kann!

Therapie:

Die Therapie besteht in der lokalen Exzision des dilatierten Duktus.

Entartungsrisiko:

Das Risiko, nachfolgend ein Karzinom zu entwickeln ist beim solitären intraduktalen Papillom relativ gering und wird mit ca.3.33% in den ersten 8 Jahren nach Therapie eines intraduktalen Papilloms angegeben.