Fallbeispiel 6: ergänzende Anamnese
Dominik H., 26-jährig, kommt direkt von den Ferien zurück. Er leidet an einem allgemeinen Krankheitsgefühl, fühlt sich fiebrig und fröstelt. In den Ferien war er noch beschwerdefrei. |
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Klicken Sie auf die Ihnen für die Malariadiagnostik relevant erscheinenden Angaben der Anamnese! | |||
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Persönliche Anamnese | |||
Appendektomie und Tonsillektomie im Kindesalter | Dies ist kein Befund, der uns weitere spezifische Verdachtsmomente für eine Plasmodieninfektion liefert. Er gehört aber sicher zur Erhebung einer vollständigen Anamnese. | ||
Ansonsten immer gesund | Richtig.Der Patient war vorher noch nie symptomatisch an Malaria erkrankt. Ein moegliches Rezidiv einer Infektion scheint somit gering (DD Plasmodien-Spezies!). | ||
Sozialanamnese | |||
Drehbuchautor | Dies ist kein Befund, der uns weitere spezifische Verdachtsmomente für eine Plasmodieninfektion liefert. Er gehoert aber sicher zur Erhebung einer vollständigen Anamnese. | ||
Ledig, feste Freundin | Dies ist kein Befund, der uns weitere spezifische Verdachtsmomente für eine Plasmodieninfektion liefert. Er gehoert aber sicher zur Erhebung einer vollständigen Anamnese. | ||
Systemanamnese | |||
Häufig okzipitale Kopfschmerzen | Dies ist kein Befund, der uns weitere spezifische Verdachtsmomente für eine Plasmodieninfektion liefert. Er gehoert aber sicher zur Erhebung einer vollständigen Anamnese. | ||
Mehrmals tgl. Weinkonsum | Dies ist kein Befund, der uns weitere spezifische Verdachtsmomente für eine Plasmodieninfektion liefert. Er gehoert aber sicher zur Erhebung einer vollständigen Anamnese. | ||
1 Päckchen Zigaretten pro Tag seit 16. Lebensjahr Jahren(= 10 pack years) | Dies ist kein Befund, der uns weitere spezifische Verdachtsmomente für eine Plasmodieninfektion liefert. Er gehoert aber sicher zur Erhebung einer vollständigen Anamnese. | ||
Keine i.v.-Drogen | Dies ist kein Befund, der uns weitere spezifische Verdachtsmomente für eine Plasmodieninfektion liefert. Er gehoert aber sicher zur Erhebung einer vollständigen Anamnese. | ||
Keine homosexuellen Kontakte | Dies ist kein Befund, der uns weitere spezifische Verdachtsmomente für eine Plasmodieninfektion liefert. Er gehoert aber sicher zur Erhebung einer vollständigen Anamnese. | ||
Regelmässiger Stuhlgang | Dies ist kein Befund, der uns weitere spezifische Verdachtsmomente für eine Plasmodieninfektion liefert.Er gehoert aber sicher zur Erhebung einer vollständigen Anamnese. | ||
4-wöchiger Ferienaufenthalt in Bali und Lombok, Rückkehr vor 4 Tagen | Richtig. Bali und Lombok liegen im Süden Südostasiens und sind daher Malariaendemiegebiete, Bali mit geringem und Lombok mit hohem Infektionsrisiko. | ||
Rückkehr vor 4 Tagen | Richtig. Der zeitliche Zusammenhang zwischen Aufenthalt im Endemiegebiet und Aufreten der ersten Symptome ist wichtig (Inkubationszeiten, DD Plamodien-Spezies!). | ||
Malariachemoprophylaxe mit einmalig 1 Tbl. Mefloquin 1 Tag vor Eintritt ins Malariagebiet und einmalig 1 Tbl. Mefloquin nach 1 Woche | Richtig. Falls eine Chemoprophylaxe angezeigt ist, ist mit ihr zu spät begonnen worden. Zudem ist die einmalige Einnahme einer Tbl. nicht sinnvoll. Die Chemoprophylaxe darf hier als wirkungslos betrachtet werden. | ||
Wurde häufig von Mücken gestochen | Richtig. Damit hat er sich einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt. | ||
Während 2 Wochen Durchfall | Richtig. Tropenrückkehrer mit Durchfall müssen sowohl auf gastroenterische Erreger als auch auf Malaria untersucht werden. | ||
Wenige Stunden nach Rückflug in die Schweiz 39,3°C Fieber mit Frösteln und Gliederschmerzen | Richtig. Das Symptom Fieber sollte bei einem Tropenrückkehrer immer an die Differentialdiagnose Malaria denken lassen. "Frösteln" ist zudem ein klassisches Symptom der kalten Fieberphase, die am Anfang jedes Fieberschubes steht. Gliederschmerzen sind ein unspezifisches Symptom, das Häufig bie Fieber auftritt. | ||