Der locus coeruleus und Mechanismen der Akupunkturanalgesie

Noradrenerge Zellen finden sich im Gehirn praktisch nur im locus coeruleus Lit 134. Von ihm gehen ausgedehnte Verbindungen zu Strukturen des Vorderhirns sowie ins Rückenmark aus Lit 134. Die gezielte Mikroinjektion von 6-Hydroxydopamin in kaudale Anteile der medulla oblongata bei Ratten schwächt die antinozizeptive Wirkung der Akupunktur ab. 6-Hydroxydopamin ist eine Substanz, welche selektiv noradrenerge Nervenfasern zerstört. Aus dieser Beobachtung geht hervor, dass die vom locus coeruleus absteigenden noradrenergen Bahnen an der Vermittlung der analgetischen Wirkung der Akupunktur beteiligt sind. Die gezielte Mikroinjektion dieser Substanz in rostral des locus coeruleus gelegene Hirnstrukturen führt hingegen zu einer Verstärkung der analgetischen Wirkung der Akupunktur. Das bedeutet, dass aszendierende noradrenerge Neuronen einen antagonistischen Einfluss auf die Akupunkturanalgesie ausüben Lit 134.