Unter Syringomyelie wird eine heterogene Gruppe von Erkrankungen
des Nervensystems zusammengefasst.
Bei dieser Gruppe von Erkrankungen kommt es im Rückenmarksgrau
zu einer sich längs ausweitenden zystischen
Höhlenbildung (Syrinx). Diese Höhlenbildung entsteht
infolge eines fehlerhaften Schlusses des Neuralrohrs in
Kombination mit Gliazellwucherungen und regressiven
Gewebeveränderungen.
Klinische Symptome der Syringomyelie sind unter anderem
diffuse Schulter-Arm-Schmerzen mit vegetativ-trophischen
Störungen der Haut und Gelenke (deformierende Arthropathie),
Lähmungserscheinungen sowie eine in diesem Bereich auftretende
dissoziierte Empfindungsstörung. Letztere beinhaltet eine
Aufhebung der Schmerz- und Temperaturempfindung bei intakter
Berührungsempfindung und Tiefensensibilität. Die
dissoziierte Empfindungsstörung ist eine Folge der
Zerstörung der nahe am Zentralkanal gelegenen kreuzenden
Schmerz- und Temperaturbahnen.
Literatur: Delank H-W: NEUROLOGIE. Stuttgart: Enke (1994) p. 248f. ISBN 3-432-89917-3.