limbisches System

Das limbische System ist ein funktionell eng verknüpftes System phylogenetisch alter Gehirnanteile, welches aus dem limbischen Kortex, den limbischen Kerngebieten des Vorder- und Mittelhirns sowie aus den zwischen diesen Gebieten vorhandenen Faserverbindungen besteht.
Der limbische Kortex ist ein umschriebenes Gebiet am medialen Rand des Grosshirnmantels, bestehend aus der Hippokampusformation, der area entorhinalis und dem gyrus cinguli.
Zu den limbischen Kerngebieten gehören im Endhirn (=Telenzephalon) das corpus amygdaloideum, area septalis und ncl. accumbens, im Zwischenhirn verschiedene Kerne des Thalamus, corpus mamillare und die ncl. habenulares und im Mittelhirn ncl. interpeduncularis, ncl. peripeduncularis und ncl. tegmentalis dorsalis.
Wesentliche Faserzüge des limbischen Systems bilden beispielsweise das mediale Vorderhirnbündel oder der trct. longitudinalis dorsalis, welcher ventrikelnahe Abschnitte des Hypothalamus mit viszeralen Kernen des verlängerten Marks und Rückenmark verbindet.

Das limbische System wird auch als viszerales oder emotionales Gehirn bezeichnet, womit schlagwortartig seine funktionelle Bedeutung gekennzeichnet werden soll.

Literatur:
Kahle W, Leonhardt H, Platzer W: dtv-ATLAS DER ANATOMIE. Bd.3: NERVENSYSTEM UND SINNESORGANE. dtv (1986) p. 306. ISBN 3 423 03019 4.
Benninghoff A, Zenker W (ed.): MAKROSKOPISCHE UND MIKROSKOPISCHE ANATOMIE DES MENSCHEN. Urban und Schwarzenberg (1985) 13./14. Aufl. Bd.3: pp. 395ff. ISBN 3-541-00264-6.